Ski-Junior World Orienteering Championship Norway- unforgettable

Unsicher ob ich nach meiner Krankheit überhaupt nach Norwegen fahren sollte, stieg ich am Montag verkühlt in das Flugzeug nach Oslo.  Am Dienstag testete ich noch meine Skier und probierte den Modelevent aus. Ich erkannte aber sofort, dass es keinen Sinn machen würde am Mittwoch zu starten. Das war also das erste Mal, dass ich eine Distanz bei einem großen Wettkampf, für den ich diesen Winter sehr viel trainiert hatte, ausfallen lassen musste. Als die anderen sich am Tag der Langdistanz für den Start bereiteten hieß es für mich zu Hause in unserer Österreich-Hütte zu bleiben und mich zu beschäftigen. Eine Beschäftigung war nicht so schwer zu finden, da ich meinen Laptop dabei hatte und es Internet im Haus gab. Ich vefolgte also die Live-Resulate jeder Kategorie. Ohne dem hätte ich es sowieso nicht ausgehalten. Alleine der Gedanke daran, dass meine Teamkollegen die schönen Spuren in Sjusjoen schon vor mir ausprobieren durften war unfair. Aber so war es halt und ich konnte nichts daran ändern. Aber damit ich den Wettkampf nicht nur in der Hütte verfolgte, ging ich zum Wettkampfzentrum das nicht so weit entfernt war und feuerte die ÖsterreicherInnen an.  Am nächsten Tag war schon der Ruhetag, was für mich positiv war- noch ein Tag um gesund zu werden :). Wir Mädchen fuhren mit Marlenes Opa, dem Besten Betreuer der Welt :), nach Lillehammer, während sich die Burschen im Nachbarhaus von der Langdistanz ausruhten bzw. für die folgende Distanz vorbereiteten. Lillehammer ist eine schöne, kleine Stadt mit einer „größeren“ Shopping-Street. Wir bekamen unter anderem auch den Lillehammer Olympic Park zu sehen.  Den Nachmittag, so wie alle anderen Nachmittage verbrachten wir mit Fernsehen und Internet. Hier und da besuchten uns Leute aus verschiedenen Nationen. Aber damit wir den Tag  nicht nur faul auf der Couch verbrachten, gingen wir eine kleine Runde auf die Loipe.  Abends fühlte ich mich schon viel besser als zuvor. Am Nächsten Tag fand der Sprint statt- mein erster Wettkampf. Mit einem 1.Minuten Fehler und gesundheitlich doch nicht so fit wie ich es gehofft hatte, war ich mit meinem Lauf gar nicht zufrieden. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht, in einem solchen anspruchsvollen Gebiet wie diesem mit 90km Spuren,davon fast alle schmale Spuren- das heißt „Dauer-Doppelstock“, zu laufen. Wahrer Ski-OL kann man das nennen.  Am nächsten Tag war die Mitteldistanz mit Massenstart. Ich durfte in der ersten Reihe, neben den Stars starten. Tove Alexandersson, Barbro Kvåle und Milka Leppäsalmi waren so meine „Startnachbarinnen“.  Also nicht gerade die schlechtesten ;). Meine Karte in 15 Sekunden in den Kartenhalter zu geben mit dem Druck dass ich  es vielleicht doch nicht so schnell schaffe und jemanden behindern würde, das war für mich mal die größte Aufgabe. Aber wie ich gehört habe, bin ich nicht die einzige die wegen dem nervös ist-sowas sollte man auch trainieren.  Aber ich schaffte es ganz locker und der Startschuss wurde gegeben. Ich konnte halbwegs mit dem Dubblepole (Doppelstock) mithalten. Doch nach der roten Linie, von der an man mit dem Skating beginnen durfte, blieb ich mit meinem Stock an einer Norwegerin hängen. Die Norwegerin stürzte und zog meinen Stecken mit sich mit. Ich wollte umdrehen, was aber nicht so einfach war wenn eine ganze Herde in eine andere Richtung will. Nun wusste ich, dass der Lauf wohl auch nichts gutes werden kann. Ich lief zurück, holte meinen Stock und die anderen, bis auf ein paar wenige, die anscheinend auch mit irgendwetwas Probleme hatten, waren schon 200meter weiter vorne. So jetzt war ich wohl ganz alleine und mein Lauf war auch nicht gerade der Perfekteste. Aber nicht nur ich hatte Probleme mit den Stock verlieren etc. Angeblich auch meine zwei anderen Teamkolleginnen. Jetzt wissen wir auf jeden Fall, was wir für nächstes Jahr trainieren müssen. Doch unser Langlaufstar, Simon Kugler war wiedermal vorne dabei und gewann die Bronze-Medaille. Gratuliere Simon!!!! Natürlich wurde das gleich gefeiert.   Sonntag,der letzte Tag-die Staffel. Marlene startete und ihr gelang ein super Lauf. Sie übergab an Lisa, die auch mit ihrem Lauf zufrieden schien. Ich ging auf meine Strecke, die auch die letzte war und mir gelang ebenfalls ein guter Lauf.  Erst jetzt hatte ich mich an die schwierige OL-Technik und an die schmalen Spuren so richtig gewöhnt. Ich werde in Zukunft mehr Doppelstock laufen als auf den schönen breiten Spuren meine Technik zu trainieren, denn das kann man ja dann noch immer später üben.  Meine erste Jwoc war also nicht so erfolgreich aber lustig.  Auch wenn ich bei den letzten beiden Wettkämpfen fast ganz gesund war, spürte ich, dass man nach einer Krankheit trotzdem nicht alles geben kann. Man ist körperlich viel zu müde und auch der Kopf kann nicht so schnell mitdenken. Trotzdem habe ich in Norwegen viel gelernt und von anderen Läufern abgeschaut. Nun ist meine Motivation nur noch größer geworden auch im Ski-OL mich zu verbessern. Ich freue mich jetzt schon auf Russland, wo nächstes Jahr die Junioren-WM stattfinden wird. Nach der Abschlussparty ging es dann für alle Nationen nach Hause. Leider ist diese Woche wieder viel zu schnell vergangen…

15 Seconds to the Start